Masterarbeit: Design von Filmtitelsequenzen als Kundenkommunikation

Damit das folgende Projekt besser verstanden werden kann, muss ich den Rahmen erklären, warum diese Titelsequenzen entstanden sind. Im Zuge meiner Masterarbeit habe ich mich mit Filmtitelsequenzen (oder auch Vorspann), mit Schwerpunkt auf Motion Design, auseinandergesetzt. Für diese beiden Bereiche habe ich ihre Geschichte, so wie ihre Funktionen näher betrachtet. Mein Ziel war es, zu schauen, ob sich Vorspänne auch für Kundenkommunikation (also Werbung) einsetzten lassen können. Es ging weniger darum sich neue Titelsequenzen auszudenken, sondern mit bestehenden oder bekannten Titelsequenzen zu arbeiten. Diese werden nachgebaut und dabei abgewandelt, sodass sie die Dienstleistungen von Deichblick abbilden. Um eine gewisse Qualität von Anfang an zu gewähren, wurden bestehende Titelsequenzen als Vorbild genommen. Wie die Umsetzung dieser Filmtitelsequenzen dann vonstatten ging, soll hier dargestellt werden. Einen weiteren Beitrag zu den besten Tipps für’s Motion Design gibt es unter folgendem Link.

Was sind Filmtitelsequenzen?

Einer der Gründe für die Entstehung des Vorspanns besteht heute noch: Das Werben mit Namen von bekannten Zuschauern für einen Film. Die Namen wurden dann erweitert mit denen der Verantwortlichen für Kamera, Schnitt und zuletzt Regie. Die Gestaltung beschränkte sich auf Titelkarten, auf denen die Namen nur eingeblendet wurden. Mitter der 50er Jahre wurden der Vorspann umfangreicher gestaltet. Saul Bass oder Maurice Binder (James Bond Reihe) entstanden aus dieser Zeit, die auch als Periode der Titel Designer genannt wird. Darauf folgte die „Logo Periode“ in der die Namen auf den schon laufenden Film gelegt wurden und der Filmtitel aufwändig gestaltet. Beispiele hierfür sind Star Wars oder The Godfather. Filmtitelsequenzen haben neben dem Erwähnen der wichtigsten Personen auch die Aufgaben in die Diegese (Die Welt der erzählten Geschichte) einzuführen, Vorfreude auf den Film zu machen oder durch Andeutung von wichtigen Höhepunkten Spannung aufzubauen.

Quelle: The History of Motion Graphics, 2013, Michael Betancourt

Übergänge

Um elegant von einer Szene in eine andere zu kommen, muss nicht immer ein „Hard Cut“ genutzt werden. In Deich & Blick gibt es einen Übergang, der recht einfach umgesetzt werden konnte und einen recht schönen Effekt hat.
Der Arbeitsablauf sieht so aus, dass zuerst die Form gestaltet wird, wie der Übergang aussehen soll. Gut zu sehen an den roten Balken. Anschließend wird animiert. Die Balken fahren von rechts in Bild mit kleinem Abstand zu einander. Beim Einfahren werden sie dicker, bis die das ganze Bild einnehmen. In diesem Fall wäre dann das Bild rot.
Danach wird die Komposition auf die Szene gelegt, die auf die alte Szene anschließen soll. Die „Transition_Balken“ werden dann als Alphaschablone definiert. Jetzt sind die Bereiche, die vorher rot waren, durchsichtig, wie im zweiten Bild zu sehen. Die Bereiche, die vorher keine Form waren, verdecken den Rest des Bildes. Jetzt wird es etwas wirr, da eine dritte Ebene hinzukommt. Wenn die zweite Ebene, wie in Bild 2, zusammengelegt wird, mit der vorhergehenden Szene, überdeckt sie diese. Gut zu sehen in Bild 3.

Weiterer Vorgang

Da jede wissenschaftliche Arbeit am Schluss zu einer Erkenntnis kommen sollte, möchte ich hier gerne kurz darauf eingehen. Nach der Fertigstellung wurden zusammen mit Experten die Videos angeschaut. Mit ihrem Feedback wurden die Filme dann analysiert. Dafür wurden Kategorien gebildet, die dabei helfen die Videos zu vergleichen. Zusammengefasst kann man über das Ergebnis sagen, dass die produzierten Videos als Werbung eingesetzt werden können und die Dienstleistungen von Deichblick gut repräsentieren.

Was ist Motion Design?

Im Grunde handelt sich um das Gestalten von Bewegtbild mit Typografie und Grafik Design. Die Vorreiter kommen aus den 1920er Jahren mit Hans Richter und Walter Ruttmann. Den Durchbruch des Motion Designs kam durch Saul Bass mit seinen Vorspännen zu Alfred Hitchcocks Filmen Psycho oder Vertigo. Bis zu der Veröffentlichung von After Effects 1990 war Motion Design sehr abhängig von den genutzten Werkzeugen. Das bis heute am längsten benutzte Werkzeug für den Film war die optische Bank. Das Fernsehen hinkte bis zur Digitalisierung technisch immer hinterher, durch die eingeschränkten Möglichkeiten Daten in einer guten Qualität zu übertragen. Heutzutage werden alle Animationen digital umgesetzt. Der Umsetzung sind keine Grenzen gesetzt, außer der eigenen Vorstellungskraft. Zu finden ist Motion Design heutzutage in Werbung oder Trailern. Durch Logoanimation soll es helfen Brand Building und Identity Design zu festigen. Daten können visualisiert werden und Informationen verständlich dargestellt werden. Für Werbung soll es Aufmerksamkeit schaffen oder durch Geschichten führen und sie erzählen.

Deich & Blick

Nachdem ein Vorspann gefunden wurde, der gut umsetzbar ist und zu Deichblick passt, musste geschaut werden, welche Änderungen vorgenommen werden sollten. Dazu wurde ein Storyboard angelegt. Hier wurde festgelegt, was für einen Inhalt die Schrifteinblendungen haben und welche Fotos von wem gemacht werden sollen. Außerdem wird so der Film auf Papier visualisiert und Änderungen sind nachvollziehbar. Das Storyboard wurde komplett in Adobes Creative Cloud umgesetzt. Anschließend wurden die später zu verwendeten Fotos gemacht und soweit überarbeitet, dass sie in den späteren Film eingesetzt werden können. Bei der Realisierung des Films wurde dann auf After Effects zurückgegriffen. Hier konnte viel Material aus dem Storyboard übernommen werden, was dann „nur“ noch animiert werden musste.

Die originale Titelsequenz findet ihr hier: Elvis & Nixon

Vom Realbild bis zum Finale

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